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Kleine Geschichte

...das muss genäht werden!

Der Holzstapel des Großvaters war immer das geeignete Spielinstrument für alle Lebenslagen. Ob Burg, Postkutsche oder Gebirge. Er war die Kulisse für alle Abenteuer, die man als Sechsjähriger zu bewältigen hatte. Dass hiervon auch Gefahr ausgeht, lernte man gelegentlich kennen und konnte es – natürlich mit dem altersgemäßen Blickwinkel – durchaus einschätzen. Irgendwann aber war es doch geschehen. Ein abgesplittertes Holzstück hatte ich wohl noch nicht wahrgenommen und so schrammte es mein Bein entlang und versursachte eine bisher nicht gekannte Wunde. Langsam floss das Blut das rechte Bein hinab und der Schrecken saß tief. Nein – mit Weiterspielen ging es diesmal nicht. Also ab nach Hause zur mütterlich-medizinischen Inaugenscheinnahme. Dann folgte der Satz, der auf mich niederschmetterte wie eine gefällte Eiche – „Das muss genäht werden!“ Schnell ging es zum Krankenhaus. Das von der begleitenden Krankenschwester ausgeschüttete Fruchtgummisortiment reichte nicht aus, um dem „Grauen“ etwas positives abzugewinnen. Spritze – Stiche – Faden – und das in meiner Haut? Abscheulich, dachte ich. Aber dann war alles halb so schlimm, und den chirurgischen Reparaturarbeiten an meinem Unterschenkel folgte das großartige Gefühl, künftig mit der Angabe der „erhaltenen Stiche“ meinen Leidensweg öffentlich präsentieren zu können. Vergaß ich diese, war schließlich noch die objektiv messbare Länge meiner erhaltenen Narbe als äußerer Parameter meiner Abenteuerlust vorzeigbar.

Der Urteilsspruch „Das muss genäht werden“ kann beliebig ersetzt werden durch „Das ist bestimmt gebrochen“ oder „Das muss der Blinddarm sein“. Übrigens, so – oder zumindest so ähnlich – hat es sich zugetragen – schätzungsweise im Jahr 1965. Und so trägt es sich heute immer noch zu – hundertfach.

Warum diese Geschichte hier steht, möchten Sie wissen? Nun, weil diese kleine Alltagsgeschichte eine angebliche Selbstverständlichkeit darstellt. Es ist die Selbstverständlichkeit, dass wir in Eitorf mal eben ins Krankenhaus gehen können. Nein, nicht erst zum Bahnhof (im übrigen für uns Eitorfer eine ebensolche Selbstverständlichkeit), in den Zug und in irgendeine Klinik – sondern vielmehr einen Katzensprung von zu Hause weg in das Eitorfer Krankenhaus.
Wohnortnahe medizinische Versorgung ist zu einem hohen Gut geworden, das es zu erhalten gilt. Seit dem oben geschilderten Ereignis hat sich in der Krankenhauslandschaft – und in deren Finanzierung vieles geändert. Und so ist es ein steter Kampf ums Überleben – insbesondere bei vergleichsweise kleinen Häusern im ländlichen Raum. Eine starke Gemeinschaft kann dazu beitragen, dass das Krankenhaus konkurrenzfähig bleibt. Der Förderverein ist eine solche Gemeinschaft und unterstützt das Krankenhaus seit vielen Jahren mit sinnvollen Geräten oder Einrichtungsgegenständen.

Lassen Sie sich ermutigen, an diesem Prozess teilzuhaben.



Förderverein St. Franziskus-Krankenhaus Eitorf e.V.